soul mirror wolf



Es ist eisig kalt, der Wind schafft neue Ebenen auf dem Schnee. Doch ich habe nie die Außenwelt gesehen, oder den Duft der Welt schmecken können. Mein Leben beginnt in einem Behälter, ja, ich bin ein Forschungsprojekt, ich wurde aus DNA fremder Wölfe geschaffen. Alle nennen mich Projekt 712. Ich hab den Namen satt, doch ich weiß nicht, wie ich sonst heißen könnte. Das grüne Wasser, worin ich tagtäglich lebe schmeckt scheußlich, aber was anderes kann ich mir nicht leisten. Die Forscher die mich untersuchen machen jeden Tag das gleiche. Meinen Stand lesen, mir irgendwelche Spritzen verabreichen und dann wieder gehen. Ich habe nie ein Wolf gesehen, ob ich mich so nennen darf? Ja, immerhin wurde ich aus ihnen erschaffen. Aber, einmal im Jahr werd ich anders genannt. Wenn einmal im Jahr, Kinder vorbeikommen und mich angucken, ist es für mich wie eine Qual einfach nur dort zu stehen und verschiedenen Namen anhören zu müssen. Sie nannten mich “Mutant”, “Mistgeburt eines Wolfes” oder auch “Puppe”. Sie werden schon sehen, was sie eines Tages davon haben. Aber noch immer lebe ich in den einem Behälter, ich höre jeden Tag:”Wann können wir endlich beginnen?”, oder auch “Sollen wir es heute tun?”. Mir ist noch offen, was sie damit meinen. Aber es hängt mit meinem Tod zusammen. Mein Aussehen fragt ihr euch? Ich kann mich nur schlecht beschreiben aber, ich kenn meine Augenfarbe genau, sie ist giftgrün. Wie kann sie auch anders aussehen, die Farbe des Wassers ist auch grün. Ich sah andere Forschungsobjekte. Doch es waren komische aussehende Wesen, eines der Objekte hatte drei Hörner, das andere hell leuchtende gelbe Augen. Ich öffne nur sehr selten meine Augen, doch einmal am Tage genehmige ich es mir, kurz zu blinzeln. Die Leute in ihren weißen Forschungskitteln sehen mich nur selten an. 

Meine Größe ist erstaunlich, ich erreiche einen Meter, und das Gewicht von 90kg. Ich bin anders, das weiß ich, ich bin kein “Werwolf” so oft ich dieses Wort auch höre. Ich bin auch keine Schaffung von Gott, ich bin einst und allein Forschungsprojekt 712 der Menschen. Ich konnte nie den Wind spüren, die Vögel zwitschern hören, oder gar etwas fressen, mir wurde alles in mein Wasser gegeben, was ich per Schläuche einnahm. Sie sagen mir täglich, das ich ohne sie gar nicht überleben könnte. Aber was an mir besonders ist, das verrate ich euch sehr gerne. Ich kann reden, ich kann mit Menschen reden. Vielleicht kommt es daher das ich nie eine andere Sprache gehört oder erlernt habe. Jeden Tag überlege ich mir Namen, doch ich weiß nicht wie ich die Buchstaben sortieren kann. Ich war nie ein Welpe, ich hatte nie eine Mutter oder Vater, könnt ihr es euch vorstellen? Ohne Liebe aufgewachsen zu sein? Nur am Leben zu sein, um Menschen antworten zu geben? Es ist ein schreckliches Gefühl, das sich kein Mensch, oder Tier vorstellen kann. Doch eines Tages kam ein Forscher zu meinem Glasbehälter, lies das Wasser abfließen und entfernte die Schläuche von mir. Mir wurde irgendwas Gitterartiges über mein Maul gestülpt, dann wurden meine zu langen Krallen gestutzt, und meine Fangzähne wurden stumpf geschliffen. Ich war völlig hilflos, so nahm der eine Forscher ein Band, das viele Spitzen an der innen Seite hatte, und band es um mein Hals. Wenn ich versuchte den Forscher wegzuziehen, bohrten sich die Spitzen in mein Fleisch, so wurde ich gezwungen, kein Theater zu machen. Ich wurde weggeführt. Wohin auch immer, ich wusste es nicht, ich hatte kaum mein Sehvermögen trainieren konnte, so sah ich nur alles verschwommen, meine Nase war zu, meine Ohren hatten einen großen Druck, es fühlte sich so an, als würde ich innerlich zerplatzen. Dann kam ich in einem Raum, deren Wände waren so hellweiß, das ich meine Augen schließen musste. Später als ich mich daran gewöhnt hatte, sah ich mich um. Ich fragte die Forscher hinter der Glaswand:”Was wollt ihr von mir? Warum bin ich hier?” doch sie gaben mir keine Antwort. 

Meine Stimme war dunkel, und sehr rau. Sie könnte einem Menschen ähneln, der viele andere getötet hatte, und es ihm Spaß machte. Aber dann hörte ich eine Stimme, sie war sehr nah, und ich bemerkte, das ein Mensch fast drei Meter hinter mir stand. Ich drehte meinen prächtigen Körper zu ihm und guckte diesen Mensch so böse an, das ich ihm am liebsten getötet hätte. “Du bist hier, um uns Antworten zu geben. Wir nennen dich Forschungsprojekt 712. Wir wollen von dir vieles wissen, jedoch musst du dich bereiterklären für uns die Antworten zu beschaffen!”. Ich verhörte mich, ich sollte für diese Menschen Mäuschen in meinem Leben spielen? Waren sie noch bei Trost? Das alles wusste ich schon, ich war nicht besonders dumm. Ich fragte sie etwas, was sie nicht so leicht beantworten konnten:”Wie heiße ich?”- es dauerte lange, bis sie mir antworteten. Es vergingen Minuten, ja vielleicht auch Stunden, als dann ein alter Mann mit mir sprach, der hinter der Glaswand stand.”Dein Name ist nicht so einfach zu erklären. Wir fanden bisher keinen Namen für dich. Aber, wie wäre es mit Sereg?” Ich schaute ihn verblüfft an, was bedeutete “Sereg”. Ich wusste es nicht, und ich wollte es nicht wissen, ich protestierte gegen diesen Namen. Ich knurrte ihn mit meinen stumpfen Zähnen hinter dem Maulkorb an, mein Nackenfell steigte empor und ich wollte ihn anfallen, ich nahm Anlauf und rannte immer weiter und sprang hoch. Ich knallte gegen die Glasmauer, aber sie bekam einen Sprung. Mein Lächeln war nicht glücklich, eher ein Todeslächeln, Blut tropfte zwischen meinen Augen hinunter auf den weißen Boden. Aber ich spürte den Schmerz kaum, und nahm noch einmal Anlauf, und sprang noch einmal gegen. Was mich wunderte, war es, das niemand was dagegen tun wollte. Als hätten sie es gewusst, und dann sprach wieder der Mensch, der mit mir in einem Raum war, mit mir:”Wenn du so weiter machst, wirst du wieder für viele Jahre in deinem Behälter sein, du wirst wieder lange das Wasser schmecken, und Nahrung der Schläuche bekommen. ‘Sereg’, heißt soviel wie ‘Blut’, es ist elbisch. 

Du kannst aber gerne einen anderen Namen bekommen, der dir lieber ist.” Ich fletschte die Zähne gegenüber dem Menschen, und wusste nicht, was genau ich davon halten sollte. Nur weil ich blute? Wollen sie mich Blut nennen? Warum dann nicht gleich Wolf. “Ich werde sicherlich noch einen anderen Namen für mich finden. Lasst mich raus, und ich werde mir meinen Namen suchen! Aber ich hab meine Forderungen. 1. Ich will wieder meinen alten Lebensstand, heißt, spitze Zähne, kein Maulkorb, und lange Krallen. 2. Keinen Peilsender, der mich ortet. 3. Niemand darf mich verfolgen. 4. Ihr dürft mich nicht aufhalten!” Die Forscher waren davon nicht sehr begeistert wie ich es mitbekam, die meisten verzogen ihr Gesicht. Denn, sie durften nicht spielen. Doch bevor sie mir antworteten spürte ich einen Stich in meiner Brust, nein gleich mehrere, sie betäubten mich mit vielen Dosierungen. Als ich wieder zu mir kam, spürte ich die Kälte, den Wind um meinen Ohren. Ich lachte hämisch. Ich rannte auf einen Hügel hoch, und heulte durch die ganze Ortschaft. Mein Heulen war so laut, das selbst die Großstadt, viele Kilometer weiter es hören konnte. Ich fühlte mich so mächtig, mein Grinsen war kalt, ich wollte jedes Tier hier draußen zeigen. Das es vorbei war, mit den schönen Tagen. Nun war ich hier!


Schneeflocke für Schneeflocke fiel auf dem Boden und auf mein Fell. Mir war nicht kalt nein, doch, eine Forscherin schrie raus:”Wenn du Ärger machst, wirst du es bereuen jemals zu leben!” Ich verstand nicht genau diesen Satz, doch ich wusste, wenn ich einem Menschen ein Haar krümme, werde ich getötet werden, so weit wollte ich es nicht kommen lassen. Doch plötzlich hörte ich eine Rabenscharr über mir hinwegfliegen, sie krächzten zu mir:”Rhaw! Rhaw!” Ich verstand diesen Satz nicht, was sollte ‘Rhaw’ heißen? War es ein Name? Doch, was ich gelernt hatte, war es, das die Raben die uralte Sprache der Wölfe erlernten. Eine plötzliche Windböe brachte mich aus dem Gleichgewicht, und mein schwerer Körper fiel in den Schnee. Ich hörte kichern, und dann wieder, ich erhebte meinen Haupt und drehte mich knurrend um. Dann aber verschwand der Groll zum kichernden Wesen. Es sah ziemlich jung aus, sehr jung. Fast ein Baby würde ich sagen. Es hatte rot-oranges Fell, und eine schmale Schnauze. Dann sprach es zu mir:”Du bist kein gewöhnlicher Wolf stimmts? Ich bin zwar erst seit neulich hier, aber dich hab ich noch nie gesehen.” Ich fragte mich, woher es meine Sprache konnte, war es etwa auch ein Forschungsprojekt? “Halt deine Schnauze, Wesen! Weshalb bist du hier draußen? Müsstest du nicht im Gebäude sein? Und warum kannst du meine Sprache?”, ich fragte einfach drauf los, ohne zu wissen, was für ein Tier es war. “Oh? Ein verwirrter Wolf? Das hab ich ja noch nie erlebt. Wir sprechen alle die gleichen Sprachen, außer die Zweibeiner, sie sprechen eine viel schwerere Sprache als wir. Und deine ganzen Fragen kannst du gleich in deinen fetten Hintern stopfen!”, sie machte sich tatsächlich über mich lustig. Aber, sie war nicht besonders klug. Hatte sie denn gar keine Angst vor mir? War sie eventuell blind? Nein, sie hatte vorhin gesagt, das sie mich noch nie gesehen hat. 

Aber, warum denkt sie, das die Menschensprache so schwer ist? Ich kann sie, warum sie nicht? “Geh wieder zu deiner Mama, kleines Miststück und lern mal mehr Respekt vor Älteren!”, sagte ich zum Schluss zu ihr und wandte mich von ihr ab und ging langsam vom Hügel runter. Doch, warum hab ich auch nicht daran gedacht, das es ein kleines Baby war? Kurz bevor ich am Ende des Hügels angelangt bin, springt sie mich von hinten an und hält sich mit ihrem Fang an meiner Rute fest. Ich jaulte nicht, nein, wegen so etwas Schmerz zu empfinden ist einfach nur lächerlich. Ich erhob meine Rute, biegte meinen Kopf zum Hinterteil und zog sie hoch. Ein kaltherziges Grinsen war auf meinen Lefzen, ich zögerte keine Sekunde, da biss ich ihr den Kopf ab. Blut tropfte in den Schnee, das Blut lief meinen Hals hinunter, ich nahm den restlich Körper und warf ihn weg, den Kopf ließ ich an der einen Stelle liegen, und trat mit dem Hinterlauf drauf, so dass es immer mehr in den Schnee eingedrückt wurde. Ich leckte mir die Lefzen, ich schmeckte Blut, nun wusste ich, wie gut es schmeckte, wie wunderbar es riecht und aussieht. Ich ging locker weiter und schaute nicht nach hinten, während meiner Laufzeit, fragte ich mich einige Dinge, die ich nicht selber beantworten konnte. Bin ich ein Wolf? Was für Wesen gibt es hier? Werde ich sterben, bevor ich gelebt habe? Ja, diese Fragen schwirrten um meinen Kopf, und ich wünschte, sie würden verschwinden. Kurz bevor ich ein Waldstück erreichte kreisten schon wieder die Raben über mir und krächzten:”Rhaw! Rhaw! Unzähmbar, du Wesen!” 

Ich ignorierte ihr Geplauder, es interessierte mich nicht sehr wirklich, und wirklich damit abfinden wollte ich mich auch nicht. Plötzlich sah ich ein Gitter, es sah aus wie das vor meinem Maul, das ich in dem Forschungslabor trug. Oben waren gekreiselte Drähte, und mitten auf dem Zaun stand “Vorsicht! Hochspannung!” Ich wusste nicht genau was das heißen sollte, doch, ich sprang am Gitter hoch, ich sprang über die Drähte und landete sicher auf der anderen Seite und seufzte:”Weshalb können Menschen so dumm sein? Und denken, das ich eingeschlossen werden kann?” Woran ich nicht gedacht hatte, war das es keine Sicherung für die Wesen innerhalb des Zaunes, sondern außerhalb. Die Bäume hier hatten keine Kronen, keine Blätter, sie waren tot. Wie eine Wüste schien es hier. Meine giftgrünen Augen sahen immer wieder nach rechts und links, nur sah ich hier nichts. Langsam trat ich einen Schritt vor, und bis heute bereue ich dies. Eine plötzliche Explosion schleuderte mich wieder zum Zaun, mein Fleisch wurde so heftig reingedrückt, das noch immer ich ein Muster davon habe, was aber von meinem Fell bedeckt wurde. Durch die Explosion fiel der gekreiselte Draht am Oberen Teil des Zaunes auf mich, und meine Augen weiteten sich blitzschnell, der Strom der durch mich flies, war so stark, das ich bis heute noch eine riesige Narbe an meiner Bauchseite habe. Kurz darauf hatte wohl jemand den Strom abgeschaltet, denn, ich spürte meine Muskeln etwas. Ich öffnete leicht meine Augen, und was ich vor mir sah, war unmöglich. Die Fuchswelpin, mit ihrem abgetrennten Kopf, sie sagte zu mir:”Rhaw! Dein Tod ist das Schicksal allerwelt! Dein Tod, bringt uns Erleuchtung! Rhaw!” Ich fasste mich wieder, und sprang wieder auf sie, doch was ich bemerkte, schüttelte ich meinen Kopf und sah einen Mann in Uniform. Ich legte leicht den Kopf schief, war es eine Halunation? Anscheinend, ich sprang von dem Mann runter, und suchte das Weite, ich rannte schneller als sonst. Das Blut floss in Strömen meinen Körper hinunter, eine riesige Blutspur sah ich als ich meinen Kopf nach hinten drehte. Ich atmete schwer, es war nicht die Verletzungen die ich ertragen musste, nein, ich war es nur nicht gewohnt, so viel zu rennen. Kurz blieb ich stehen, und schaute zurück, plötzlich hörte ich, wie eine Waffe geladen wurde, blitzschnell drehte ich mich zum Geräusch um, und da stand wieder ein Mann in Uniform und mit der Waffe auf mich gerichtet. Ich schaute ihn mit großen Augen und, und wusste nicht genau, was er von mir wollte. 

Ich hatte nichts böses getan, was ihn verärgern könnte. Dann schreite er los:”Los verpiss dich! LOS! Ich weiß das du meinen Kollegen angefallen hast! Blutrünstige Bestie!” Ich zog meine Lefzen hoch, mein Knurren wurde immer lauter, und ich kläffte ihn mit meiner dunklen kalten Stimme an. Er ging kurz einen Schritt zurück, ich ging zwei Schritte auf ihn zu, mein Nackenfell gesträubt, meine Rute hoch erhebt. Nun hatte er seinen Tod besiegelt. Mich könnte nichts mehr aufhalten, nein, nicht mal einen Schuss in die Brust. Denn, wo mein Herz liegen sollte, ist ein Loch, das innerlich langsam alles in sich zusammenzieht. Ich lief immer schneller auf ihn zu, er drehte sich um und rannte los, lies die Waffe fallen und rannte um sein Leben, aber wie es nicht anders zu erwarten war stolperte er, und ich sprang auf ihn, ich hielt mit meinen großen Pranken seine Arme fest, mein schwerer Körper hielt ihn am Boden, ich knurrte ihn ins Gesicht, er flehte, er bittete mich, ihn am Leben zu lassen. 

Ich aber ich kannte kein Leben! Ich zögerte nicht, und nahm seinen Kopf langsam in meinem Fang, und sagte davor zu ihm:”Menschen...warum seit ihr so besessen von Macht?... ich werde dir nun zeigen...WIE BLUTRÜNSTIG ich SEIN kann!” Während sein Kopf in meinem Fang war, weinte er, ich schloss leicht meinen Kiefer, und riss den Kopf so schnell ab, dass das ganze Blut auf mein dunkles Fell spritzte, ich warf den Kopf soweit weg wie ich konnte. Weiter entfernt, war hinter dem Elektrozaun eine Forscherin, sie sah wie der Kopf vor dem Zaun hingefallen war, zum Soldaten der ungläubig den Kopf seines Kollegen betrachtete. Sie seufzte kurz, und drehte sich wieder um, und ging in das Forschergebäude. Ich? Ja ich ließ den Rest des Körpers einfach da liegen, und ging weiter meinen Weg. Langsam wurde es dunkel, ich hatte keine Angst, alleine hier zu bleiben, ich fand in der Nähe einen Stützpunkt des Militärs, der unbewohnt war, ich suchte mir eine schöne Ecke, und rollte mich zusammen und schloss die Augen.

Meine Augen öffneten sich langsam, ich war müde, das stellte ich auf einer sehr klugen Art fest. Meine Knochen knacksten ziemlich laut, als ich versuchte meinen Körper zu erheben. Ich seufzte kurz, und trat dann aus der kleinen Hütte heraus, ich sog den morgendlichen stinkende Luft in mich hinein, und musste sagen:”Was für ein Morgen!”, vielleicht wurde ich ja verrückt, aber, stellen wir das erstmal ab. Meine Reise ging hier noch nicht vorbei, ich war noch immer in dem Gebiet, wo Menschen Tiere abknallen, weil sie Spaß daran haben. Meine Läufe bewegten sich nur schwer, aber einigermaßen treibte ich sie voran. “Ich frage mich, wann wohl endlich der Teil kommt, wo es endlich aufhört zu stinken. Aber, man kann hier anscheinend nicht sehr viel erwarten.”, sagte ich zu einem Felsen, der sehr verkrümmt aussah, und etwas spröde war. Nach wenigen Metern sah ich in der Ferne einen weiteren Zaun, ein kaltes Grinsen zog sich über meine Lefzen, endlich, es schien endlich die Zeit zu kommen, wo ich mal am Leben sein darf. Mein Tempo nahm sehr schnell zu und ich sprang mühelos über den Zaun. Mich wunderte es, das er nicht mit Stacheldraht verziert wurde, oder sonstiges. Vermutlich sollte er nur dazu dienen, um die anderen ‘normalen’ Tiere draußen zu halten. Als ich meinen Kopf zum Wald drehte, starrte mich ein Eichhörnchen verwunderlich an. Es legte seinen Kopf schief, und fragte mich:”Was bist du?” ich antwortete darauf:”Dein Tod! Nagetier!” Das verschreckte es anscheinend, denn, es rannte wie von einer Tarantel gestochen, hoch auf die Eiche. Nochmal seufzte ich. Aber das legte sich schnell, als ich wieder die Raben hörte, “Rhaw! Du bestehst aus einem Körper & Fleisch, dein Leib ist ungebändigt und wild. Noch ungezähmt bist du Rhaw.” Ich fragte mich langsam was das sollte, also schrie ich hinauf:”Was wollt ihr mir damit sa-“ Ich verstummte, als ein Wolf direkt vor mir stand, sein Blick war ernst, und ihn richtig verstehen konnte ich ihn auch nicht. Sein Fell war silbrig und die Augenfarbe war ungewöhnlich, sie war sehr hell, aber er war nicht blind. Dann sagte seine raue Stimme zu mir:”Sie sagen dir, das dein Name Rhaw ist, es ist unsere uralte Sprache. Den Satz danach, erklärt dich, so wie den Namen, was er bedeutet.” 

Ich hielt nicht sehr viel von alten Opa’s, die mir irgendwas zu sagen pflegten, also zischte ich zu ihm:”Ach, halt dein Maul, alter Sack! Von dir muss ich mir gar nichts sagen lassen!” “Wie ich es mir gedacht habe, Raben waren schon immer gut, in Namengeben. Nun gut Rhaw, wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Izuk, Alphawolf der Wölfe des Ostens.” Und jetzt redete von irgend so einen Scheiß vom Osten, war da nicht mal, weit entfernt von hier, eine Mauer? Ich hab davon gehört, aber, so wirklich kann ich mich nicht erinnern. Wie auch immer, der Izuk war also ein Alphawolf. Vielleicht trügte sein Aussehen, denn, er sagte mir später, als er mit mir auf den Weg war zu seinem Rudel, das er noch recht jung war. Und nur das Fell, war sehr ungewöhnlich für ihn, deswegen wurde er öfters beschimpft. Ich hörte nur ein Teil mit, da ich keine Lust hatte, auf irgendwelche Geschichten, vielleicht kommt das davon, das ich meine nicht besonderlich mag. Wir gingen wenige Meter und es schien so, als würde der Wald immer dunkler, und mysteriöser werden. Der Rüde sah mich an, und sah die vielen Wunden, die ich von der ersten Grenze des Zaunes bekam. “Das sind nicht normale Kampfwunden oder?”, fragte er mich, ich rollte meine Augen. Gut das er sowas so schnell erkennen kann. “Natürlich sind es keine Kampfwunden!” Er verstand mein Verhalten, denn danach fragte er mich nie wieder über die Vergangenheit. So langsam mochte ich den Kerl. Aber, als wir dann eine starke gekennzeichnete Grenze überschraten, kam von allen Richtungen Wölfe auf mich zu, ihre Ohren waren dicht am Körper, und das Nackenfell war gesträubt. Ich sah die Zähne, die mich ansahen, und verfluchten:”Wir möchten dein Fleisch schmecken!” 

Ich ignorierte das knurren und fletschen der anderen, und als Izuk sprach, und keiner sofort ruhig war. Bellte ich so laut, das es selbst den hellen Rüden fast von den Beinen schlug. Er schaute mich mit großen Augen an, und ich versuchte wegzuschauen, denn, es war schon peinlich vor einem Fremden fast sich hinzulegen, oder nicht? “Ähm, ja, also das hier ist Rhaw. Ich hab ihn an der Grenze von Eru gefunden.”, stellte er mich vor, aber, warum tat er das? Konnte ich das etwa nicht selbst? “Also, so alt bin ich nun auch nicht, das ich nicht mehr reden kann Izuk. Ja, seit neustem trage ich den Namen Rhaw mit mir. Vor einem Tag hieß ich noch Forschungsprojekt 712, Mutant, Puppe, Mistgeburt eines Wolfes oder auch Sereg. Ich trage sehr viele Namen. Und bin nicht stolz drauf. Ich hatte nie eine Mutt-” “Wir wollen dein scheiß Leben nicht erfahren! Verschwinde wieder! Geh dorthin zurück wo du herkamst!”, schrie ein Wolf, der einfarbig war. Und nicht besonders auffiel, nur wegen seiner großen Klappe. Izuk flüsterte zu mir:”Das da ist unser Jungspund Neth. Ich entschuldige mich für sein Benehmen, wir sind nicht sehr weit fortgeschritten mit ihm. Er ist ziemlich schwierig, und noch dazu, ist er mein Sohn.” Mich interessierte auch nicht seine Familie, warum erzählte mir das alles der Alphawolf. “Heh Neth, ich würd’ lieber netter mit mir umgehen, und etwas mehr Respekt zeigen, sonst endest du wie der Fuchswelpe und der tote Soldat in dem Gebiet, dass das Forschungsgebiet und dieses teilt!”, schnauzte ich ihn an.

Vielleicht musste ich ihm sogar zeigen, wie der Soldat nun aussah. Der Welpe ist sicherlich schon von irgendwelchen Aasfressern verschlungen worden. Doch Neth hatte wohl nicht zugehört denn, er drehte sich abrupt um, und buddelte, so das ich er mit Sand nach uns ‘warf’. Das war genug für meine Nerven, dann drehte er sich wieder zu uns um und lächelte noch hämisch. Anscheinend, war sein Tod das Erlösen aller. Ich fletschte meine Zähne und sprang auf ihn, mein mächtiger Körper schlug ihn förmlich auf den Boden, so doll, das er Blut spucken musste. Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an, und fragte:”Was bist...du?” Ich knurrte ihn weiterhin an, als plötzlich Izuk zu uns beide geeilt kam:”Rhaw, bitte!” Ich verstand ihn, und ging langsam von seinen Sohn runter, und drehte mein Hinterteil nach ihm. Ich ging zu einer Gruppe von Welpen, die in einem hohlen Baumstamm spielten, ich legte meine Pfoten auf den Baumstamm und legte mich anschließend vollständig hin, ich seufzte und beobachtete die Kleinen durch ein Loch im Baumstamm. Doch als sie mich erblickten, rannten sie winselnd zu Izuk. Ich fühlte mich etwas ausgeschlossen, doch dann kam aus der Höhle eine Fähe, ihr Fell war sehr weich, und sie sprach mich an:”Du bist also von den Forschern erschaffen worden? Ich hab einiges von dir gehört. Die Raben können manchmal, nicht ihren Schnabel halten. Oh, verzeih. Ich bin Baneth, die Gefährtin von Izuk.” Ich erhebte meinen Körper und ging langsam auf sie zu, selbst ihr Duft war himmlisch, ich beneidete Izuk ein wenig. Aber, er war schon in dieser kurzen Zeit, ein Freund von mir geworden. “Ach wirklich? Ich bin Rhaw, wie du es bereits mitbekommen hast. Ja, ich bin von den Forschern erschaffen worden, jedoch von eurer DNS. Also kann man nicht wirklich sagen, das ich ein Wolf bin.” Sie lachte leise, war ich etwa zu diesem Moment zu bescheiden? 

Aufjedenfall nickte sie zu mir, und ging zu ihrem Gefährten und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann kam ein kleiner Welpe auf mich zugerannt, und fragte mich:”Warum bist du grün?” Ich sah ihn mit großen Augen an, und fragte ihn:”Wieso?” Baneth trabte heran, und erklärte mir, das ich grüne Stellen hatte. An den Ohren, an allen Läufen und an der Rute. Mein Fell war schwarz, deswegen konnte man es gut erkennen. “Achso, es könnte vielleicht davon kommen, das ich in meinem Behälter, wo ich mein Leben verbracht hatte, grüne Stellen bekommen hatte, da mein Wasser grün war. Ich bin nicht wie ihr, und hab graues Fell, oder braunes.” Der Welpe nickte und verschwand wieder zu seinen Kameraden, ein leichtes Lächeln zog sich auf meinen Lefzen, der Tag war noch nicht vorbei, mir kam es so vor, als wär ich schon immer hier gewesen. Doch, Neth konnte, und wollte mich nicht leiden. “Du! Rhaw! Ich würde mir an deiner Stelle einen Platz suchen, wo du übernachtest, in uns-“, er stockte. “Das ist nicht unsere Höhle Neth. Jeder Freund und Verbündete darf darin leben, bis er wieder zurückfindet, oder eine eigene Höhle hat. Rhaw, darf gerne bei uns die Nacht verbleiben.”, sagte Baneth freundlich zu mir, sie war immer zu gütig zu mir, ich nickte einverstanden zu ihr. Es war noch ziemlich hell, als ein junger Wolf alle anderen jungen Wölfe zu sich rief. Ich riskierte einfach mal einen Blick, und folgte den anderen. Er sprach von einer Jagd, die sie diese Nacht machen. Ich hörte den jungen Wölfen, weiterhin zu, doch schnell bemerkte mich jemand und er knurrte mich an:”Fremde haben hier nichts zu suchen! Verschwinde!” Leicht beleidigt verließ ich den kleinen Platz mit den jungen Wölfen, meine Ohren angelehnt ging ich weiter. Bis ich stoppte, ich sah einen schnellen weißen Schatten von Ecke, zu Ecke springen. Es nervte mich sehr, das immer wieder einer dorthin sprang, und wieder da hin. Ich machte mich bereit zum Sprung, ich fixierte den Schatten mit meinen Augen, und sprang auf ihn, er konnte mein riesiges Gewicht kaum aushalten. 

Er zappelte wie wild unter mir und fragte mich laut:”Was soll das...Lass mich in ruhe Ar-!” Er stockte, als er mir ins Gesicht sah, er legte seinen Kopf schief, ich wusste zwar nicht was er genau damit meinte, aber anscheinend war ich ungewöhnlich für ihn. Ich ging von ihm runter, und sah auf ihn hinunter, er rappelte sich schnell wieder auf. In seinem weißen Fell war überall Blut, es war schon ziemlich alt, aber es war noch rot. Er musste laut lachen, denn er sah sich in mir. Dieses mal stellte ich meinen Kopf schief, doch erst später bemerkte ich, das er rote Fellfärbungen hat wie ich. Kann jedoch auch vom Blut und des schlechten Lichtes im Wald sein. “Heh, du bist doch Rhaw oder nicht? Du bist vom Labor doch entlassen worden?” Ich nickte nur stumm. “Mann! Ich bins, Menel!” Ich wusste genauso wenig wie vorhin, ich kannte keinen Menel. Vielleicht verwechselte er mich, aber welcher Wolf, hat schon Übergröße und Übergewicht? Sowie besondere Fellfärbungen die Grün sind? “Ich kenne keinen Menel! Und jetzt verschwinde Kleiner!” Ich lief an ihm vorbei und er schaute mir nach, seine Ohren legten sich an und er sprang vor mir und knurrte mich an. “Ich weiß ja nicht, wie viel Wasser du gesoffen hast vom Labor! Aber hör mir mal zu! Ich war auch in diesem Labor, genauso wie du!”, schrie er mich an. Jedoch bezweifelte ich, das er im Labor war. Ich war schon so lange dort, das ich fast jedes Untier dortdrinne erkennen würde wenn ich es hier draußen antreffen würde. Jedoch kam nie ein Untier hinaus, das es zu gefährlich sei. Meine Geduld war langsam am Ende, ich erhob meine mächtige Pfote und schlug gegen seinen Kopf, sodass er auf den harten Boden knallte, es spritzte Blut. Ich ging über ihn und drückte ihn mit meinem Hinterlauf ihn auf den Boden. Er ringte nach Luft, aber das interessierte mich nicht! Danach lief ich zur Höhle, wo Izuk und Banel schliefen, ich weckte Izuk sehr unsanft, aber schließlich erklärte ich ihm, das es für mich nicht möglich ist, als ein normaler Wolf, in einem Rudel 
zu leben. Dies verstand er, und sagte zu mir:”Dein Weg führt hinter dem Wald, ich hoffe, du findest einen Ort, wo du leben kannst!” Ein leichtes Lächeln überzog meine Lefzen, dann ging ich aus der Höhle und lief an dem Platz der Jungwölfe vorbei, und sagte:”Das wars Leute! Ich werd gehen, ich hoffe ihr seit glücklich! Denn lange werdet ihr es nicht mehr sein!” Mit lautem Lachen, ging ich in die tiefen des Waldes und hoffte am Ende, das ich den Pfad, meines Lebens finde.

Es war wieder soweit, in den dunklen Ecken des Waldes sah ich mich öfters um als geplant. Ich roch die Angst, die in der Luft lag, war es etwa meine? Meine Läufe zitterten, ich wusste nicht was mit mir los war, auf einmal riss irgendwas mich von den Beinen. Ich stürzte zu Boden und spuckte Blut, was für ein Wesen, wäre so kräftig mich von den Beinen zu reißen, und... ich weiß nicht wie ich sowas beschreiben könnte. Nach und nach kam ich langsam wieder zu mir und sah über mir Umrisse eines riesigen Wolfes. Das Mondlicht verstärkte die Umrisse des Wolfes noch mehr, meine Pupillen weiteten sich bei dem Gedanken, das die Menschen vom Labor mich gefunden hatten und nun weitere Experimente mit mir durchführen würden. Aber, wie konnten sie einen Wolf erschaffen, der doppelt so stark war wie ich? “Riechst du die Angst...es ist deine Rhaw!”, sprach der Schatten zu mir, ich versuchte aufzustehen jedoch, spürte ich meine Beine nicht mehr. Was war mit mir los... was war das, was ist das! “Nun sollst du spüren...wie es ist... zu lei-!”
Plötzlich sprangen drei Wölfe auf den Schatten und rissen ihn zu Boden. 

Ein vierter Wolf kam zu mir zugerannt und keuchte:”Rhaw...! Verdammt... als die Jungwölfe dir hinterher sahen, sahen sie einen Schatten der dich verfolgte. Ihnen war klar, das es keiner von meinen Rudelmitglieder war, und auch sonst kein bekannter Wolf, sie berichteten mir so schnell sie konnten alles. So schnell wie ich laufen konnte, kam ich zu dir.”, sagte Izuk zu mir, der anscheinend voller Besorgnis um mich ist. Ich frag mich wieso, ist er etwa schwul? Nein, sowas kann nicht sein, er ist sehr glücklich mit Baneth. Einer der drei Wölfe kam zu mir und lachte mich aus:” Na, musstest du Erde fressen?” und da war mir klar, es war Menel, kein anderer würde so etwas zu mir sagen.Die Restlichen zwei Wölfe packten dem Fremden an die Kehle, und bellten ihn an, er solle sagen wie er hieße. Doch keine Antwort, im Mondlicht sah man sein gefährliches Gebiss, plötzlich leuchteten seine Augen auf, ein so durchgefressenes Narbengesicht hatte ich bisher noch nie gesehen. Selbst die Hälfte seines linken Ohrs fehlte. Ich schüttelte langsam den Kopf, als plötzlich der Fremde zu mir sprach. 

"Mein Name ist Sishén, Todesgott der Wölfe und von Mythen der Geister. Das ist dein Ende Rhaw! Du hast vielleicht meine Partnerin Rasil getötet, aber mit mir wirst du nicht so leicht fertig.", erklärte mir Sishén. Als ich mich erinnerte sah ich kleine Filmschleier vor meinen Augen, der Fuchs, der Kopf, der Geist, der Mensch alles hing miteinander zusammen. Meine Wut war unaussprechlich, meine Augen flammten auf, das grüne Licht wurde im Mondlicht noch deutlicher, ich fletschte meine Zähne. Anscheinend war das ein Zeichen für die anderen zwei Wölfe, die sie Sishén losließen und winselnd sich hinter Izuk versteckten. Plötzlich sprang ich hoch und öffnete meinen Fang, und sprang auf Sishén der noch immer am Boden lag, jedoch, plötzlich als ich ihn an der Kehle packen wollte, sah ich ihn nicht mehr. Meine Augen rasten hin und her, er war direkt hinter mir und grinste frech. Es spritzte überall hin Blut, es war meins, seine messerscharfen Zähne bohrten sich in mein Fleisch. Er hob seinen Vorderlauf hoch und kratzte mir ins Gesicht, drei tiefe Wunden lagen auf meinem Fang, und eine andere, jedoch nicht so tiefe Narbe am linken Auge. Ich heulte auf, vielleicht wegen den Schmerzen, vielleicht aber auch wegen meiner Schwäche. Dann verlor ich mein Bewusstsein, weswegen das weiß ich nicht. Aber als letztes hörte ich noch, wie Izuk und seine Gefolgten schnell verschwanden. Er wollte mich retten, jedoch, konnte er nicht. 

Sein Rudel war an erster Stelle, ich erst an zweiter. Nun, als ich wieder zu mir kam, saß ich in einem Hänger. Vor mir saßen Leute in Uniformen, einer hatte einen weißen Kittel an. Sie sagten:" Wir müssen es abbrechen!" Oder so etwas in der Art. Aufjedenfall kam der Mann mit dem Kittel mir immer näher und näher. Ich wollte mich zu gern bewegen, aber meine Muskeln blieben einfach locker, ich konnte ihnen nichts mehr befehlen. Er spritzte mir irgendwas und ich wurde nach 30 Minuten aus dem Laster geworfen. Es waren Steine, die meinen schweren Körper auffungen. Ich blieb liegen, ziemlich lange. Ich sah verschwommen. Meine Glieder zuckten hier und da, plötzlich stieß ich einen Schrei raus, innerliche Schmerzen zerrissen meinen Körper, ich hatte höllische Bauchschmerzen. Ich beißte meinen Fang so sehr zusammen, das Zähne abgebrochen waren, kurz danach, sah ich schwarz. Als plötzlich ein Auto heranfuhr öffnete ich blitzschnell meine Augen, für einen Augenblick war ich verwirrt. Ich spürte Kälte, und ich roch weniger als sonst, mein Hörsinn war zurückgebildet. Als plötzlich zwei Männer aus dem Auto stiegen und zu mir rannten, sah ich sie mit geschlitzten Augen an. 

Sie flüsterten:"Was macht dieser junge Mann hier... auf der Straße...?" Ich hörte wohl nicht recht? Warum nannten sie mich 'junger Mann'. Für einen kurzen Augenblick starrte ich ins Leere, als dann einer der Männer zurück zum Auto lief, und der andere sein Telefon rausholte um jemanden anzurufen. Er sagte irgendwas mit 'Krankenwagen' und 'Notfall' mehr hab ich nicht mitbekommen. Nachdem der Mann vom Auto wiederkam hatte er einen Decke dabei, ich wollte ihn am liebsten fragen, weshalb er die Decke holte. Aber momentan war ich zu schwach. Meine Wunden vom vorherigen Kampf waren noch immer sehr frisch, jedoch spürte ich nur die an meinem Auge, und die an meiner Brust. Es fiel mir sehr schwer, einen Atemzug zu nehmen. Doch bald hörte ich ein Geräusch, eine Melodie? Meine Augen schweiften zum einen Mann, dann zum anderen. Der eine hatte eine kurze Hose, und ein blaues Hemd an, der andere hatte eine lange helle Hose und ein dunkelrotes Sweatshirt. Als dann zwei Männer in rot weißen Anzügen auf mich zukamen. Bekam ich Panik, meine Augen weiteten sich blitzschnell, ich wollte am liebsten hochspringen und weglaufen, aber meine Muskeln bewegten sich kaum ein Stück. Ich schreite immer wieder auf, weil keiner meiner Muskeln sich bewegte, einer der Männer in weiß-roten Anzügen sagte immer wieder zu mir, das ich mich beruhigen sollte. Das wollte ich aber nicht, ich hatte gar keine Ahnung wo ich bin, und 'was' ich nun eigentlich bin. Ein Wolf konnte ich nicht mehr sein, dazu hatte ich kein Fell, keine ach so gute Nase und Ohr. 

Sie spritzten mir ein Beruhigungsmittel, und komischerweise beruhigte ich mich danach. Ich zog nur noch sehr wenig Luft in mir rein, und wieder raus. Es waren hektische Bewegungen, ich war panisch. Ich schlief nach wenigen Minuten nach Erschöpfung wieder ein, und wachte in einem Krankenhaus wieder auf. Ein Notarzt saß auf einem Stuhl, und beobachtete mich. Zwei Schwestern an der Tür, tuschelten etwas. "Glaubst du, der ist von der Psychiatrie ausgebrochen?" Ich seufzte und sprach entkräftet:"Nein bin ich nicht!" Die Schwestern sahen kurz zu mir, und gingen dann aus dem Zimmer. Dann stand der Notarzt auf, und setzte sich auf das Bett, und fragte mich:"Woher kommst du? Wie heißt du? Hast du Familie?" Und nochmal kam ein Seufzer aus meinem Mund. "Ich weiß nicht, wo ich herkomm. Mein Name?", ich überlegte, sollte ich 'Rhaw' sagen, oder lieber einen anderen? Plötzlich flog eine Krähe ans offene Fenster und krächzte:"Cúron Guruthos! Schatten des Todes, Sichelmond!" Ich atmete erleichtert auf, wenigstens die Krähen verstand ich. Jedoch scheuchte der Arzt sie wieder weg. Dann antwortete ich ihm auf die restlichen Fragen:"Mein Name ist Cúron. Cúron Guruthos. Ich hab keine Familie, ich kenn niemanden, wenn ich eine hätte. Ich bezweifle das ich überhaupt jemand Verwandtes habe." 

Der Arzt war verblüfft, anscheinend war mein Name ihm noch nie untergekommen. Dann bedankte er sich, und stand auf und verließ das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und ließ mich allein zurück. "Weshalb...bin ich hier?", das hätte ich ihm lieber fragen sollen. Ich nahm mein Vorder- ach nein, meine Hand, und führte sie zu meinem Gesicht, ich streichelte über mein linkes Auge. "Ein...Pflaster?" Ich konnte es nicht fassen, sie haben mich... versorgt?! Ich ging mit meinem Oberkörper hoch und sah unter dem Hemd, das ich an hatte, eine riesiger Verband um meine Brust. Ich verbrachte einige Zeit hier im Krankenhaus. Sie pflegten mich sehr gut, und nach zwei Wochen, konnte ich endlich wieder laufen, wenn auch wackelig. Deshalb wurde ich öfters mit einem Rollstuhl zu verschiedenen Etagen gefahren. Jedoch fuhr ich die meiste Zeit lieber alleine. An einem Tag, ja, es war ein Dienstag, fuhr ich hoch in die 'Jugendliche Abteilung' dort sollten Jugendliche hin, die behandelt werden. Ich dachte, es wäre eine nette Abwechslung mal, andere Leute außer Schwestern, und ab und zu mal einen Arzt zu sehen. Als ich oben ankam, rollte ich mich aus dem Fahrstuhl und ging in einen riesigen Aufenthaltsraum. "Hallo..." sprachen mich einige junge Männer an. Sie bewunderten meine Narbe in meinem Gesicht sehr. Ich war immer in der gleichen Ecke, am Fenster, wo ein großer Kirschbaum stand. Ich beobachtete, wie die einzelnen Blätter auf den Boden fielen. "Hey! Neuer! Komm her! Wir wollen dich etwas besser kennenlernen!", sagten einige Jungen zu mir. Ich seufzte, nicht aus Lustlosigkeit, nein, ich musste wirklich die jungen Leute leicht bemitleiden. Nun, ich rollte zu ihnen, und sie fragten mich Löcher in den Bauch..."Wie heißt du? Wie alt bist du? Hattest du schonmal eine Freundin? Wie ist dein Liebesleben so? Auf welcher Schule gehts du?" Und schon wieder seufzte ich, und antwortete ihnen. "Mein Name ist Cúron Guruthos, bin...." ich musste mir was einfallen lassen, in der Zeit, an der ich am Bett gefesselt war, sagten die Krähen mir persönliche Informationen, sowie Alter und anderes Zeug. "Ich bin 18 Jahre alt. Freundin? Nein, hatte ich nicht. Ich kenne das Gefühl Liebe nicht, da ich nie Liebe von irgendwen bekommen habe, außer von einem sehr guten Freund. Ich geh momentan auf keiner Schule..." Viele staunten über mein Alter, und meinen Namen, so wie die anderen Dinge. Meine Haare waren schwarz, wie mein Fell als Wolf. Meine Augen grün wie die meiner Wolfsgestalt. Aber grüne Ohren hatte ich ein Glück nicht, das wäre zu auffällig, oder nicht? 

Ich verbrachte nur ein paar Tage mit den Jugendlichen, da sie nach ein paar Wochen wieder entlassen wurden. An einem Morgen, als die Schwester kam um mir Frühstück zu bringen, fragte ich sie:"Dürfte ich bitte einmal, meinen zuständigen Arzt reden?" Sie nickte freundlich und holte nach fünf Minuten den Arzt. "Was wollen Sie denn von mir wissen?"- "Wann werde ich entlassen? Wann darf ich endlich raus hier?", fragte ich ihn drauflos. Meine Stimme erhöhte sich so sehr, das einige Schwestern in den Raum sahen. "Beruhigen Sie sich bitte!", sagte er zu mir. Aber meine 
Geduld war am Ende, ich wollte es nun wirklich wissen. "Nun, ja, ähmm. Wenn Sie möchten, stellen wir Ihnen Kleidung zur Verfügung, und ein wenig Geld. Damit sie etwas über die Runden kommen.", schlug er mir vor und ich willigte ein. Ich hatte ein schwarzes T-Shirt mit einem komischen Wesen drauf an, und mit einem Chinesisches Schriftzeichen. Meine Hose war grün, und hatte einen Gürtel. Ich nahm noch einen sauberen Verband mit, und wickelte ihn um meinen linken Arm. Als ich das Krankenhaus verließ, atmete ich endlich wieder frische Luft ein. So frisch war sie zwar nun auch nicht, aber, wenigstens etwas. Die vielen Autos, und der viele Verkehr regte mich auf. Und meine Stimmung war am Ende. Doch dann, wollte ich erstmal die Gegend erkunden, und herausfinden, wo ich nun wirklich bin.


Ich sah in den Himmel, und dachte mir, das er da draußen im Wald. Heller, und schöner war, aber vermutlich musste ich mich täuschen. Ich ging wieder ein paar Schritte nach vor und sah nach rechts und links, ich fragte mich:"Wo muss ich jetzt lang? Nein, besser, wohin will ich eigentlich?" Viele Leute die an mir vorbeigingen schauten mich an, da ich mit mir selber redete. Ich ignorierte diese Leute und ging einfach weiter, bis zu seiner Ampel. Ich wartete bis die anderen Menschen losgingen, ich sah dort und dort große Häuser, hier und da mal ein Geschäft, aber nirgends wo ich hin wollte. Dann auf einmal sah ich eine Gruppe Schulmädchen in Schuluniformen, ich schaute ihnen neugierig zu, aber, anscheinend war das hier in der Großstadt nicht erlaubt. Denn ich schaute sie nur 5 Sekunden an, und schon wurde ich von ihnen verprügelt. Ich fasste mich am Kopf, und sagte leise vor mich hin:"Was für verrückte Gänse...!" Ich stand auf und lief weiter, der Verkehr war wie immer dicht, zehn Minuten vergingen bis ich endlich in einem Dorf, oder einer kleineren Stadt ankam. Ich lief über eine Brücke und kam gleich an einer kleinen Kreuzung, ich hatte meine Hände in den Hostentaschen und drehte meinen Kopf in allen Richtungen. Ich zuckte die Schultern und lief gerade aus weiter in einer kleinen Siedlung. Ich sah dort ein paar kleine Kinder spielen, und dort mal ein Paar. Immer wieder, bei jeder Begegnung musste ich seufzen. Nach etwa wenigen Kreuzungen kam ich zur einer Schule, sie hatte ein großes Geländer und auf einem Schild stand:'Kawasaki Schule'. Ich wusste zwar nicht, warum es unbedingt 'Kawasaki' heißen musste, aber was solls. Nun denn, ich bewegte mich langsam auf einen Sportplatz zu, der zur Schule gehörte, man sah den orangen Himmel denn es verging viel Zeit, seitdem ich das Krankenhaus verlassen habe. Es spielten einige junge Männer, und einige Mädchen schauten ihnen zu. Ich ging auf die Mädchen langsam zu, und fragte ein braunhaariges Mädchen:"Ermm, was spielen die da?" Das Mädchen musste auf einmal kichern, das wechselte zu einem lauten Lachen. Ich konnte mich zwar beherrschen, aber wegen meiner Unwissenheit einfach auszulachen? Da brannte mir die Sicherung durch und ich nahm mit meinem rechten Bein schwung und schlug sie weg. 

Mein Gesichtsausdruck war gernervt und aggressiv. Die Jungs hörten sofort auf zu spielen und rannten so schnell sie konnten, zu dem Mädchen das blutend am Boden lag. Sie schauten alle entsetzt zu mir, dann schreite mich ein dunkelhaariger Junge an. "Was machst du da? Bist du behindert oder wie? Was fällt dir ein, meine Freundin zu treten?" Ich schaute ihn mit schiefen Kopf und ernstem Blick an. Ich nahm seine 'vermutliche' Drohung nicht ernst, und drehte ihm den Rücken zu, und winkte mit der Hand. Schließlich war ich schon auf dem Schulhof, und wie ich es vermutet hatte, war der Junge mir nicht gefolgt. Auf dem Hof waren einige Gruppen von Jugendliche, total zerstreut saßen sie dort, oder standen. "...sag...mal...", hörte ich leise ein Mädchen sagen, das in der Nähe von mir war, blitzschnell drehte ich mich zu ihr um und sah sie krumm an. Sie erschreckte sich sofort und zuckte zusammen, als sie meine Narbe im Gesicht sah. "Was ist?", antwortete ich ihr, aber sie blieb stumm und kniff ihre Augen zusammen, um mir nicht ins Gesicht zu sehen. "tz..." murmelte ich nur vor mir hin, und ging weiter. Bis ich zur Mitte des Schulhofes gelangte. Es waren nur Jugendliche hier, keine kleinen Kinder, es verwundete mich etwas, aber, es ist fast genau so wie im Wald mit den Jungwölfen. Sie mögen nicht, wenn jemand kommt, und zuhört was sie so reden. 

Wölfe sind so wie Menschen, Menschen sind so wie Wölfe. Kommt mir nur in den Sinn. Dann hörte ich Schritte, meine Augen wanderten auf den Boden, und langsam drehte ich mich wieder um, das Mädchen von vorhin, die sich so erschreckt hat, stand hinter mir, und versuchte noch einmal mit mir zu reden. "Warum, hast du Mayuri getreten?"- "Hat dich nicht zu interessieren, und jetzt zisch ab-" meine Augen weiteten sich, als jemand versuchte mich von vorne anzugreifen. Es war der junge Mann von vorhin, der mich angeschrien hatte. Er konnte wohl nicht zielen, ich wich seinen Angriffen schnell und wendig aus. Dann als er zum Schlag ausholte hielt ich seine Faust in meiner Hand, und sagte zu ihm:"...ver..SCHWINDE!" Ich drehte seinen Arm um, und man hörte lautes knacksen, vermutlich sah man auch ein Teil seines

Knochens. 

Er schreite laut raum, und heulte. Ich beobachtete ihn, wie er zu Boden fiel und seinen Arm betrachtete, ich bückte mich zu ihm, und sprach wieder zu ihm:"Also? Was haben wir gelernt?" Er schaute mich mit nassen Augen an, und versuchte zu flüchten, die anderen Jungs vom Spiel, sahen mich mit verdutzten Augen an, und auch das Mädchen, das vorher am Boden lag, sah mich nur verwundert an. Sie alle stotterten:"D...du....M...Mo....MONSTER!"- "Ein neuer Name?" sprach ich verwunderlich zu ihnen, konnte ich das nicht irgendwo aufschreiben? Ach, wäre mir auch egal, sie beschimpften mich weiter mit Monster, und Dämon, und was weiß ich. Ich ging weiter, als ich wieder zur kleinen Siedlung kam , war die Sonne schon längst unten, der Mond schien und ich erinnerte mich an die Nacht, wo mich Sishén angegriffen hatte. Ich dachte an Menel, Izuk, Baneth und ja, auch an Neth. Ich ging wieder über die Brücke und kam nach ein paar Minuten in der Großstadt wieder an. Alle Läden hatten komischweise geschlossen, außer ein sehr kleiner Laden. Ich öffnete die Tür und betrat das kleine Haus. Es war eine Bar, an der Bartheke saßen betrunkene alte Männer, und junge Väter. War ich der Jüngste? Anscheinend. Ich setzte mich auf einen Stuhl und bestellte einen kleinen Drink. Ich wusste nicht wie Alkohol schmeckt, also, warum denn nicht ausprobieren? 

Aus einem, wurden zwei, und aus denen wurden einmal zehn. War ich etwa betrunken? Nein, immer wieder wollte jemand mir nachschenken, aber ich verzichtete. Ich legte meine Arme auf die Theke und legte meinen Kopf drauf, und atmete langsam aus, und versuchte zu überlegen. Ich überlegte lange, bis zum Morgengrauen lag mein Kopf auf meine Arme in der Bar. Der Ladenbesitzer dachte ich würde schlafen, und hat mich in Ruhe gelassen, ich war ihm leicht dankbar. Ich hätte so oder so sonst kein Bock gehabt, die ganze Nacht mich herumzutreiben. Als die ersten Kunden kamen, bezahlte ich meine Drinks die ich letzte Nacht in mich hineingetrunken habe, und ging raus, die Sonne erstreckte sich langsam zwischen den Hochhäusern. Mein Blick wanderte nach oben, und ich musste wieder an den Kirschbaum denken, ich schüttelte mir ein Gedanke nach dem anderen aus meinem Kopf und ich lief in der Richtung der Schule. Ich überquerte wieder die Brücke, kam an den vielen Kreuzungen vorbei, und schon war ich wieder dort, wo ich gestern war. Jedoch waren diesesmal sehr viele Schüler hier, ist natürlich klar, wenn die Schule anfängt muss jeder erscheinen. Ich sah den einen Mann jedoch nicht, dem ich den Arm gebrochen habe, ich sah mich mehrmals um, aber nichts. Aber ich sah das Mädchen, ich ging auf sie zu, ihre Augen weiteten sich, als ich ihr entgegenkam. "Heh!", sprach ich sie an. "Wo ist der Eine?" Natürlich wusste sie sofort, von wem ich sprach, und sie antwortete mir sehr schnell. "Der....der ist im Krankenhaus...", ihre Stimme klang verängstig. 

Ich drehte mich um und sah mich immer wieder bei verschiedenen Gruppen um. Dann lief ein junges Mädchen mir entgegen und schrie:"Hey!" Ich seufzte wieder... "Wie heißt du eigentlich?" Ich erinnerte mich sehr schleierhaft an das junge Mädchen. Aber dies war so verängstig gestern, wegen meiner Narbe. Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Mein Name ist Cúron."- "Mein Name ist Midori." Ich fragte mich, warum alle solch komische Namen hatten. Aber es war hier vermutlich Standard. Sie lächelte mich freundlich an, was ich ihr nur zurückgeben konnte war ein krummes und nicht gerade freundliches Lächeln. Sie musste kichern, und ich rollte die Augen. Sie war schon ein komisches Mädchen, doch plötzlich klingelte eine Glocke, sie sagte zu mir:"Mist, der Unterricht beginnt. Gehst du auch auf diese Schule?" -"Ne-... Vielleicht." Ich war mir nicht mal sicher, aber, es könnte nicht schaden in eine Menschenschule zu gehen. Ich folgte Midori in das Schulgebäude, dann verabschiedete sie sich von mir, und ich lief in die Richtung, wo ich vermutete das Büro der Schule zu finden. Und tatsächlich, ich hatte doch noch ein feines Gespür für etwas, was ich suchte. Plötzlich sah mich eine alte Frau mit einer Brille an, und sagte zu mir:"Ähh... du musst Cúron sein. Cúron Guruthos... richtig?" -"J-...Ja.!" Woher wusste sie das? Ich sah hinunter auf ihre Hände, sie hätte einige Papiere dort liegen. Und da war auch noch ein Foto von mir dabei. "Waren das etwa... die Forscher? Die mich in die Menschenform steckten mussten? Vermutlich...." Sie sagte mir, in welche Klasse ich gehen sollte. 

Ich sah auf die Zahlen auf dem kleinen Papier, das sie mir mitgegeben hatte. Ich lief den Gang hinunter, und dann zu einer Tür, wo die Zahl draufstand, wie die auch von dem Zettel. Ich klopfte an, und riss langsam die Tür auf, die Lehrerin mit der Brille, und auch einige Schüler schauten mich verwirrt an, ich fasste mich am Kopf, und versuchte lächelnd zu sagen:"Ich bin... ab heute euer neuer Mitschüler...Cúron Guruthos!" Als ich in die Runde, der Schüler sah, sah ich Midori, die wie ein Pfannekuchen grinsend da saß, und sich vermutlich riesig freute. Nur ich fragte mich, was ich nun machen sollte? Ich schaute in die Runde, und setzte mich in die Ecke und seufzte. Den ganzen Tag lang, sah ich hinaus auf den Hof. Nie nahm mich der Lehrer oder die Lehrerin dran, ob es am Aussehen lag? Nein, später als es zum Unterrichtsschluss klingelte, kam Midori auf mich zu, die drei Tische vor mir saß. "Das ist toll, das du auch noch in meine Klasse kommst.", sprach sie mich an, ich zog die Augenbrauen hoch und murmelte vor mir hin:"Jaja..." Und winkte mit der Hand, plötzlich haute sie mir eine rüber und zeigte mir die Faust. "AU! Was sollte das?", schrie ich sie an. "'jaja...'? Das wars, mehr hast du nicht zu sagen!" Ich stand vom Stuhl auf, und schiebte sie beiseite und ging auf die Tür zu, plötzlich warf sie ein Buch nach mir, ich hatte es erwartet und wich geschickt aus. Ich lachte sie leise aus, und öffnete die Tür. Als ich schließlich draußen ankam sah ich mich nochmal um. Ich ging in die Richtung der Brücke, als plötzlich von hinten Midori zu mir schrie. "HEH! Cúron!" Ich drehte mich um und schrie zu ihr zurück:"Was?" Als sie bei mir keuchend ankam stützte sie ihre Arme gegen ihre Beine, und nahm tief Luft. "Wo wohnst du eigentlich?" 

Meine Augen weiteten sich kurz, ich sah in den Himmel und musste überlegen, bisher war meine erste Nacht in einer Kneipe, und die anderen Nächte im Krankenhaus. Das Geld würde nicht immer halten für eine Wohnung. Doch da unterbrach ein leises Geräusch mein Blick in den Himmel, ein Mann rannte aus einer Gasse und schrie:"Hilfe!!!!" Ich ging zu der Gasse, doch Midori hielt mich an meinem Arm fest, und schüttelte den Kopf. Doch ich riss mich los und ging gelassen zur Gasse. Als ich plötzlich hinein sah, ging ein Schuss genau an meinem Kopf vorbei. Midori hatte sich erschreckt und fiel zu Boden und weinte. Ich sah kurz zu ihr, dann wieder zu dem Schützen. Ich zuckte mit den Mundwinkeln und ging langsam auf ihn zu, dieser drohte mir, er würde mich erschießen. Meinetwegen sollte er das machen, ich würde es trotz des überleben. Dann fiel ein Schuss, nein, gleich drei. Zwei trafen mich, einer traf den Räuber mit der Schusswaffe. Ich beißte die Zähne zusammen, die zwei Schüsse gingen beide in den Bauch. Für einen kurzen Moment sah ich verschwommen, dann stützte ich mich an einer Wand ab. Und holte Luft, und sah zur Seite. Ich fragte mich wer geschossen hatte, dann hörte ich Schritte aus einer dunklen Ecke. "Rhaw, solltest du nicht vorsichtiger mit deinem Leben sein?", sprach die fremde Person. Als das Licht die Person berührt, konnte ich es nicht fassen. Die weißen Haare und rote Augen! Menel?! "Menel? Wieso...was machst du hier...und weshalb?", fragte ich ihn stotternd. Meine Arme zitternden vom Blutverlust und der Kälte die mich erfasste. "Ach Rhaw, das hatte ich dir schon einmal gesagt. Im Wald? Das ich auch im Labor war? Mhmm?" Ich grinste frech und sah ihn an:"Du verdammter Bastard! Du bringst mich irgendwann noch einmal um!" Er lachte und ging auf mich zu, er stützte mich auf einer Seite, auf der anderen musste ich selber laufen. Als wir aus der Gasse rauskamen, waren viele Familien vor Ort, die dort wohnten. Sie sahen mich, und den ungewöhnlichen komischen Typen mit den weißen Haaren und mit den roten Augen. 

Midori die noch leicht geschockt am Boden hockte, versuchte sich zu fassen und stand auf. "Cúron...du bist... verletzt..." -"Ne du! Der ist nicht verletzt, der tut doch nur so...Man! Ja natürlich! Was dachtest du denn....!", zischte Menel dazwischen. "Menel, du bist so ein Arschloch, und dennoch ein guter Freund, wusstest du das?" -"Tzzz, ich? Ach, sei doch nicht so Rhaw." Leicht verwirrt sah mich Midori an. Denn erst nannte ich mich Cúron, nun auf einmal Rhaw. Aber, man konnte es ihr ja nicht übel nehmen, ich sah zu Menel und flüsterte ihm ins Ohr:"Wir müssen uns mal unterhalten, es ist wichtig!" Er schlief mich in irgendeine Ecke, und sagte den anderen:"Keine Sorge, keine Sorge, ich regle das schon, der ist nur etwas verwirrt." -"Nun, Menel, warum bist du ein Mensch, warum bist du hier? Und seit wann bist du hier?" "Wenn das nur so einfach ist zu erklären Rhaw," sein Blick senkte sich "Nachdem wir alle abgehauen sind, und du gegen Sishén kämpftest, rannten wir sofort zu der Rudelhöhle. Es war nicht so, das Izuk dich zurückgelassen hat, nein, er hatte in der Ferne lautes Jaulen vernommen, und da Baneth und die Welpen daheim waren, musste er einfach zurück. Als wir ankamen, war es ein reines Blutbad. Ein Pack, ein Höllenpack hielt die Welpen in ihren Fängen, hielt andere Altwölfe in ihren Fängen. Es war das Pack von Sishén. Als dann Sishén dazukam, wurde es noch schlimmer. Baneth wurde so lange als Geisel genommen, und als er dann kam, nahm er sie an ihrer Rute. Und zog sie aus der Höhle, sein Rudelrat kam und sie zogen alle gemeinsam an ihr, Sishén übernahm den Kopf, die Betas, die Fänge und ein Rudelratsmitglied die Rute. Sie zogen so lange, bis der Kopf abgerissen wurde. Izuk verstand das nicht und ging auf Sishén los. Doch seine treuen Mitglieder wehrten Izuk wie eine kleine Fliege ab. 

Izuk wurde seitdem sehr schwer verletzt, und es liegt noch in weiter Ferne, ob er jemals wieder normal leben kann. Momentan liegt er keuchend in der Höhle und verliert weiterhin sehr viel Blut. Ich musste ihn verlassen, jedoch passt Neth auf ihn auf. Ich reiste ab, um dich zu finden. Doch es war mir bewusst das ich in meiner Wolfsform kaum was anstellen konnte. So reiste ich zum Labor und sprach mit den Forschern, sie spritzten mir irgendwas, und dann war ich plötzlich ein Mensch. Sie gaben mir alles nötige, nunja, außer vielleicht die Schusswaffe. Die hab ich irgendwo her. Weiß nicht mehr woher. Naja, dann bin ich halt hier." Meine Augen weiteten sich, ich wollte heulen, wieso, wieso war die Welt momentan gegen die Wölfe. Ich wollte sofort wissen, wie man wieder ein Wolf werden konnte, doch Menel erklärte es mir schon:"Du musst den Willen eines Wolfes haben, und das Geschehen um dich vergessen. Das sollte eigentlich klappen!" Ich nickte zum Einverständnis. Und schloss die Augen, ich vergaß alles um mich herum, mein Wille war es, Sishén die Kehle aufzureißen, und Izuk zu retten. Und doch, als ich meine Augen öffnete, sah ich das ich wieder mein Fell, meine vier Läufe und alles andere hatte. Ich sprach zu Menel und sagte zu ihm:"Danke dir. Vielleicht werd ich nun noch nichts gegen Sishén ausrichten können, aber ich werde auf den Weg darauf sein."  

Menel starrte mich an und setzte ein fieses lächeln auf die Backen. Ich guckte ihn verwundert an, aber er musste lachen. "Wieso lachst du?" fragte ich ihn. "Ich muss mich entschuldigen, du weißt doch, als ich deine Angreifer erschossen hab, hab ich ausversehen dich getroffen. Aber du verz-!" -"WAASS?!! Was hast du getan du Bastard?!", schreite ich ihn an und fiel ihn in meiner Wolfsform an. Als ich ihm ins Gesicht knurrte lächelte er mich an und tätschelte mir den Kopf, ich hob meinen Kopf hoch und schaute ihn verwirrt an, danach ging ich von ihm runter. Und versuchte wieder den eigenwilligen Willen des unnützen Menschen zu haben. Und tatsächlich nach wenigen Sekunden war ich wieder Cúron. Als ich aus der Gasse ging, kam Midori auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr:"Dein Freund macht mir Angst..." Ich musste leicht lachen, wer Angst vor Menel hatte, war wirklich ein Mensch. Als Menel auch aus der Gasse kam, nahm er eine von Midoris Hand und hielt sie in der Hand und sagte freundlich:"Darf ich mich vorstellen, ich bin Kyouki Heru. Ein Freund von Cúron." Sein Grinsen sah hinterlistig aus, ich hatte befürchtet das Menel nicht mehr der Gleiche war wie früher. Plötzlich weiteten sich meine Augen blitzschnell drehte ich mich in die eine Richtung, wo keine Menschen waren, dort stand auf der Straßenmitte ein Wolf. 

Er sah Sishén verblüffend ähnlich aber er war es nicht. Der Wolf kam immer näher und näher, Midori versteckte sich hinter mir und Menel war auch schon wieder verschwunden, genau so wie die Menschenmenge die vorhin da stand. "Hah....hahaha...." hörte ich vom Wolf und beobachtete ihn, ich wusste einmal Augenkontakt hergestellt, so kann man ihn nicht einfach abbrechen, sonst zeigst du Schwäche und er greift dich an. Meine Wunden spürte ich kaum, auch das ich die Hälfte meines Blutes schon verloren hatte. Er kam immer näher, so nah, das er direkt vor mir stand, dann lehnte er seine Vorderpfoten gegen meinen Körper und drückte mich zu Boden, Midori war schon lange verschwunden, als der Wolf dann über mir stand, erkannte ich seine Augenfarbe. Sie war gemischt, nicht einheitlich, auch dazu hatte der Wolf drei Narben an einem Ohr. Das Fell war so dunkel, das ich glatt sagen könnte, es wäre dunkler als meins, und von Sishén. "Wir werden uns wieder sehen..." Plötzlich reckte er seinen Kopf in die Höhe und drehte sich um. "Heh! Menava, komm! Wir haben hier nichts zu suchen, besonders nicht wenn das Zhànshì Rudel hier in der Nähe ist, die bringen doch jeden Wolf der in die Nähe von Menschen ist, sofort um.", sprach ein Wolf 5 Meter von uns entfernt. Und da musste ich tatsächlich feststellen das der Wolf, eine Wölfin war. Bisher hatte ich keine andere Fähe außer Baneth gesehen. Als dann die sogenannte Menava von mir runterkletterte sah sie kurz zu mir, und sprach zu mir:"Sishén...wird immer stärker sein als du."




Im Haus von Midori saßen wir drei nun, Menel, Midori und ich im Wohnzimmer. Es sah nicht besonders gemütlich aus, aber das konnte man auch nicht anders erwarten. Ich sah mich weiter um und musste feststellen das es hier gar nicht mal so übel ist wie ich meinte. Die anderen Zwei saßen noch, aber ich war schon längst aufgestanden und beguachtete die kleine Wohnung. Sie wohnte nicht mehr mit ihren Eltern zusammen, jedoch sah es ziemlich danach aus, als würden sie ziemlich oft zu besuch kommen. Ich ging in die Küche um nach etwas zu Essen zu suchen, jedoch war der Kühlschrank nur mit Obst und Gemüse vollgepackt. Ich streckte meine Zunge raus und zog ein anwiderndes Gesicht und sagte leise in mir:”Bähh...”. Ich war ein Wolf, ich musste Fleisch haben und kein Grünzeug. Mein Kopf ragte aus der Küche und ich fragte Midori:”Heh! Midori, sag mal, du hast nicht zufällig Fleisch im Haus oder?” -“Nein, ich vermeide es Fleisch zu essen. Ich liebe Tiere, aber ich möchte sie nicht essen.”, antwortete sie mir. Ich senkte meinen Kopf und seufzte wieder vor mir hin. “Kein.....Fleisch....”, sprach immer wieder eine Stimme im meinem Kopf zu mir.

Doch plötzlich stand Menel auf und verabschiedete sich plötzlich von Midori, dann kam er zu mir rüber, jedoch mit einem ernsten Blick und ein hinterlistiges Grinsen. “Wir beide! Treffen uns nachher an der Schule...” Ich befürchtete nichts Gutes, mir kam Menel schon von Anfang an so komisch war. Das er meinte das er auch in diesem Labor war wie ich, was noch komischer war, das er mich kannte und ich ihn nicht. Menel versetzte mich ins grübeln und das bemerkte Midori, dann fragte sie mich etwas, worauf ich nicht so leicht antworten konnte. “Sag mal Cúron, warum hattest du keine Angst vor diesem Dieb? Oder auch vor diesem Wolf?” Ich fasste mich am Kopf und überlegte, plötzlich klingelte es an ihrer Tür. Für mich war das ein Engelsruf, zum Glück musste ich diese Frage von ihr nicht beantworten, wär auch doof zu sagen:”Hey Midori, ich bin ein Wolf und ja, mhmm wie soll ich sagen? Ich bin nicht mal ein Wesen!” Midori stand auf und öffnete die Tür, an der Tür stand ein Mädchen, das sicherlich in meinem Alter war. Ihre Augen waren nicht so offen wie die von Midori, sie waren schlitzförmiger und dunkel. Die Augenfarbe war grün und braun. Ich beobachtete nur ihre Mimik währenddessen Midori mit ihr sprach.

Ich hörte gar nicht zu, obwohl ich gleich neben dem Türrahmen stand. Mein Mund war offen und es kam mir so vor, als würde ich kaum atmen. “HEY! Hör auf ständig auf mein Gesicht zu glotzen Idiot!”, sagte das Mädchen plötzlich zu mir. Ich schüttelte meinen Blick von ihr ab und sagte:”T–tschuldigung.” Ich sah sofort an ihrem Blick, das sie mich schon jetzt verachtete. Doch dann musste ich mich an das Treffen von Menel und mir denken. Ich schubste das Mädchen zur Seite und lief die Treppe runter. Mit dem Blick am Boden ging ich den Weg zur Schule, die Vögel zwitscherten friedlich und es versetzte ein Lächeln auf mein Gesicht. Wie lange sollte ich noch so ein Mensch bleiben? Zwar wusste ich nun, wie ich wieder ein Wolf werden konnte, jedoch wie sollte ich es machen, wenn ich die ganze Zeit in der Stadt bin. Als ich an der Schule ankam, stand Menel in seiner Wolfsform schon da, das Lächeln auf seinen Lefzen war unerträglich, als hätte er gerade Welpen ermordet und dabei noch gelächelt. Was ich auch bemerken musste bei mir, seitdem ich in der Menschenform rumlief, veränderte sich mein ganzer Charakter. Ich war nicht mehr so abweisend, und hatte jeden Menschen verachtet, nein nun sag ich auch Entschuldigung und sonstige Dinge die ich sonst nie sagen würde. Als ich bei Menel ankam fragte ich ihn etwas. “Hey, warum bist du in deiner Wolfsform? Wird dich denn niemand sehen? Und warum sollten wir uns treffen?” Doch einige Sekunden nachdem ich gesprochen hatte, hörte ich eine tiefe und raue Stimme hinter mir. “Hallo Rhaw...schön dich wiederzusehen!” Ich erkannte diese Stimme sofort, es war Sishén. Mit geweiteten Augen drehte ich mich langsam um, ich wollte es nicht wahr haben, das dieser Bastard bis hier hin gekommen ist, nur um wieder mit mir zu kämpfen, nur was hatte Menel damit zu tun? Steckte er in dieser Sache drinne? Nein! Das konnte nicht sein, war es gewollt, das er mich angeschossen hat? Wollte er es, das ich ein Mensch wurde? War das alles geplant? Diese ganzen Fragen schwirrten in meinem kleinen Kopf hin und her. “Was willst du hier Sishén?”, sprach ich. Doch er musste immer wieder lachen und wieder ein kaltes Grinsen auf seinen Lefzen ziehen. “Ach Rhaw, soll ich dir etwas erklären? Vielleicht hast du es ja nicht bemerkt, aber Menel war schon die ganze Zeit nicht auf deiner, oder auf der Seite von Izuk! Er war auf meiner, er ist ein klasse Schauspieler und ein klasse Mörder. Ich alleine hätte es niemals geschafft das ganze Rudel des Ostens zu erledigen. Menel half brav mit.” -“Menel?! Stimmt das...?”

Menel begann an zu lachen und er umkreiste mich langsam. “Ja! Alles war gespielt! Midori wird auch nicht mehr lange da sein, um dauernd schreiend zu dir zu laufen!” Die Wut in mir kochte, in nur kleinen Sekunden war ich ein Wolf und greifte Menel mit offenem Fang an, doch er wich aus. Ich knurrte ihn immer weiter an, doch plötzlich sprang eine schwarze Fähe vor mir, es war die, die mich auch schwach genannt hatte nachdem ich angeschossen wurde. Nicht nur sie war da, auch ihr Freund. Plötzlich war alles um mir verschwommen, ich konnte nicht mehr klar sehen. Alles schwamm hin und her... als ich wieder zu mir kam, sah ich die schwarze Fähe wie sie vor mir saß, ich sah nach oben und bemerkte das wir nicht mehr in der Stadt waren, sondern in einer Höhle im Wald. Als ich aufstehen wollte, schaute die Fähe nach hinten und knurrte, komischweise blieb ich auch liegen und winselte leise. Sie machte mir wirklich Angst, ihre ganze Austrahlung war beängstigend, sie hatte weder Furcht vor dem Tod, noch vor Sishén oder Menel. “Sprich...warum hast du Menel getraut?”, fragte sie mich. “Ich weiß es nicht...”, antwortete ich leise. Doch dann stand sie ruckartig auf und war mit gesträubten und gefletschten Zähne genau vor meinem Gesicht. “Hör auf so zu denken! Er sah fast genauso aus wie du! Da musstest du ihm doch einfach vertrauen richtig?” -“Was sollte ich denn damals tun? Ihn ignorieren? Geht ja wohl schlecht, wenn dieser die fast genauen Merkmale hat wie ich!”

Sie versuchte mir in den Fang zu beißen, doch sie blieb wenige Zentimeter mit ihrem Fang stehen. Sie drehte sich um und ging aus die Höhle, doch bevor ich Ruhe hatte, kam auch schon wieder ihr Freund rein. Er seufzte ihr nach und gesellte sich zu mir. “Keine Sorge, Menava ist nicht immer so drauf. Nur momentan ist alles einbisschen komisch. Das Rudel des Ostens wurde angegriffen und das Rudel des Nordens hat Krieg mit dem des Südens. Menava und ich sind vom Rudel des Westens geflüchtet, da diese schon geplant hatten Izuk und Neth zu töten. Menel war schon in allen Rudeln, außer vom Osten. Er hat jedesmal das ganze Rudel verraten, und viele mussten mit ihrem Leben bezahlen.” Doch so langsam fragte ich mich, wieso Menel das machte. Also fragte ich ihn:”Wieso tut das Menel? Was hat er davon, das Sishén und sein Rudel die anderen Rudel angreift und tötet?” -“Man hat gesagt, das er so mehr Respekt bekommt. Er veehrt Sishén sehr, da dieser keinen Moment zögert um jemanden anzugreifen. Doch eigentlich weiß auch niemand, woher Menel eigentlich kommt. Er sagte dir zwar damals das er auch aus diesen Labor kommt aber damit hatte er Unrecht. Niemand weiß genau was er eigentlich ist. Ein Wolf bestimmt nicht, und ein Mensch mit Sicherheit nicht. Eigentlich verachtet er die Menschen so sehr wie du, doch als du schließlich ein Mensch wurdest musste er handeln.

Er durfte dich nicht am Leben lassen. Und den Rest kannst du dir vermutlich schon zusammenreimen.” Ich nickte zu ihm und verstand langsam welches Ziel Menel eigentlich hatte. Ich sah den braunen Wolf an, und bemerkte später das Menava wieder kam und einen Hasen in ihrem Fang trug. Ich hoffte sehr das dieser für mich war, doch sie drehte sich mit dem Rücken zu mir, und knabberte an seinem Kopf. Als ich meinen Fang leicht öffnete bekam ich einen blitzschnellen kalten Blick von ihr. Ich schloss meinen Fang wieder und blickte zu Boden. Das wäre das erste Mal, das ich mich unterwerfte, und das bei einer Frau. Ich bin wahrhaftig tief gesunken. Ein leichter Windstoß kam in die Höhle und ich schloss meine Augen. War Menel wirklich dazu fähig, so viele Rudel zu töten? War ich die größte Beute, die er je hatte? Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, und ich hoffte sehr. Das dies nur ein böser Traum war. Menel war durchaus sehr stark, und Sishén überaus. Nicht zu vergessen sein Rudel, es war auch sehr stark gewesen. War es nun ein Krieg der vermutlich nicht enden würde, bevor ich, oder Sishén, oder Menel stirbt? “Hör auf dir Fragen zu stellen! Das lenkt dich nur ab!”, sprach Menava zu mir. Sie kannte mich nur wenige Momente, und schon konnte sie erahnen, das ich mir selber Fragen stellte. Sie war kein Wolf. Das sah ich doch! Dann flüsterte mir der braune Wolf etwas in meinem Ohr:”Mein Name ist Zikari, Menava mag es nicht, wenn ich mich vorstelle, deswegen flüstere ich es öfters in den Ohren des Wolfes.” Ich nickte Zikari zu und sah zu Menava.

Ich legte meinen Kopf auf meine Läufe und träumte vor mich hin. Wie ich mit Izuk, Baneth und den anderen beiden. Seelenruhig mein Leben führe, ich hatte noch nie daran gedacht in einem Rudel zu bleiben. Doch, irgendwie zog mich das Rudel des Ostens an. Als hätte es mich in einem Bann eingesperrt, woraus ich nur sehr schwer komme. Plötzlich reißte ich die Augen auf, ein tiefes heulen schreckte auch die anderen beiden auf. Menava stand als erste auf und ging langsam raus, um zu sehen, ob Sishén irgendwo uns beobachtet. Als nächstest stand ich auf. Und folgte der schwarzen Fähe nach draußen, sie drehte ihren Kopf zu mir und grummelte leicht. Ich sah in den Himmel und wartete darauf das noch einmal ein Heulen erklingen würde, doch es blieb alles ruhig. Bald kam Zikari hinaus und sah mit mir den Himmel an, als ich dann hinunter blickte, sah ich, das er an einem seiner Läufe ein komisches Merkmal hatte. Eine Zeichnung die von Menschen sein könnte. Ich sah auch jetzt erst, das er zwei Narben quer über sein rechtes Auge hatte, und das Menava drei Narben an ihrem Ohr hatte. Warum fiel mir das erst jetzt auf? Die Höhle war nicht so dunkel, das ich es nicht erkennen könne. Aber anscheinend hatte ich darauf nicht sonderlich geachtet. Der goldene Rüde blickte nach vorne und ging einige Schritte auf einen Busch zu, doch Menava zischte dazwischen, und Zikari legte seinen Ohren eng an den Kopf und ging leise winselnd zurück. “Warum musst du ihn eigentlich herumkommandieren? Warum lässt du mich nicht einfach aufstehen? Sollte es dich nicht einen Dreck angehen, was mit mir passiert?”, knurrte ich sie an, da es langsam merkwürdig wurde. Als wäre sie nur da, um uns beide hinzuhalten um dann später Sishén zu holen. Mein Nackenfell sträubte sich und meine Zähne blitzten im Schein der Sonne.

Zikari flüchtete in die Höhle, da er den Charakter von Menava kannte. Auch sie sträubte ihr pechschwarzes Fell und zeigte mir ihre Zähne. “Jetzt hör mal zu Drecksack! Ich hab dir dein Leben gerettet, solltest du nicht etwas dankbarer sein? Ich kommandiere ihn nicht herum, ich sorge mich um ihn jede einzelnde Sekunde! Damals hatte ich ihn schon beinahe verloren, noch einmal werde ich es es nicht zulassen!” Sie versuchte mich nicht anzugreifen, was mich wunderte, jedoch beantwortete sie die eine, und die wichtigste Frage für mich nicht. “Und warum hast du mich gerettet? Warum behandelst du mich nicht wie Dreck?” -“Ich weiß das du kein Wolf bist. Und ich weiß, das demnächst Krieg herrscht! Kein einziges kampffähiges Wesen darf sterben! Es wird ein Krieg zwischen Wölfe sein!” Ich knurrte nur noch mehr und sprang sie an, mein schwerer Körper drückte sie auf den Boden. Selbst sie, würde niemals aufstehen, solang ich noch auf ihr stand. Sie knurrte mich jedoch noch immer an, es war nur eine Drohung, aber angreifen wollte sie mich nicht. Ich glaubte ihre Geschichte nicht und packte sie leicht an ihrer Kehle. Ich wollte ihr das nicht antun, und auch nicht Zikari, aber es musste sein. Es wäre sonst zu gefährlich!

Doch plötzlich reißt mich etwas von ihrem Körper. Ein anderer Wolf, er stand über mir und ich traute meinen Augen nicht. Dieser Wolf hatte Hörner hinter den Ohren, seine Augen waren rot, und seine Zähne waren so spitz, das wenn sie nur leicht an meiner Kehle packen würde, das es schon Blut fließen würde. Nur was ich mich am meisten fragte, wieso tat das dieser Wolf? Er knurrte mich ein letztes mal an, und verschwand dann hinter den Bäumen. Ich rappelte mich auf und sah dem Wolf hinterher. Ich schüttelte meinen ganzen Körper und sah zu Menava hinüber die wieder stand und zu Zikari lief. Ihre Blicke waren ernst und voller entsetzen. “Verschwinde.... VERSCHWINDE!”, schrie Zikari. Doch ich kneifte meine Augen zusammen und brüllte nur:”Was erwartet ihr von mir? Wie sollte ich mich anders verhalten! Ich hatte nie eine Familie, Freunde oder irgendwelche anderen Beziehungen zu Wölfen! Die verbrachte mein ganzes Leben in diesem Scheiß Labor! Wo ich von Tag zu Tag dachte, ich wär nur da, um den Menschen Antworten zu geben.!” Menava kam auf mich zu, und ich stand in voller Größe vor ihr, meine eine Meter erschienen ihr, wie zwei Meter. Doch sie ließ den Kopf etwas hängen und sagte zu mir:”Vielleicht war es besser so, als du noch im Labor warst. Verschwinde einfach dorthin, vielleicht geht es dir ja dort besser. Anscheinend kannst du mit deiner Umgebung nicht umgehen!” Mein Blick wechselte vom Schock, zum ernsten. Ich drehte mich um, und blickte noch leicht zu den beiden hinüber. Und schließlich rannte ich davon, vielleicht war es nicht gerade klug. Gerade in diesem Moment alleine unterwegs zu sein, doch es war nun einmal so. Ich rannte in die Richtung, wo ich vermutete, dort Izuk zu finden. Und ich hoffte es sehr, das ich ihn fand. Damit ich ihm zum Schluss sagen kann, das er bisher mein einzigster Freund war.